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Hafenlogistik 2014 vs. 2024: Ein Rückblick auf Prognosen und Entwicklungen

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Hafenlogistik im Wandel: Von 2014 bis 2024

Im Jahr 2014 wurden Jens Schöberling und Carsten Schmidt von der Fachzeitschrift IT-Zoom zum Thema Hafenlogistik und Digitalisierung interviewt. Der daraus entstandene Artikel "Im Interview - Jens Schöberling und Carsten Schmidt - Logistik im Hafen" beleuchtete die Potenziale mobiler Technologien für die Branche. Heute, zehn Jahre später, analysieren wir, welche der damaligen Prognosen Wirklichkeit geworden sind und wo weiterhin Herausforderungen bestehen.

2014: Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienz

Bereits vor einem Jahrzehnt galt die Digitalisierung als unverzichtbar, um die Effizienz der Hafenlogistik zu steigern. Jens Schöberling betonte damals, dass robuste mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones Arbeitsprozesse revolutionieren könnten. Sie sollten nicht nur Echtzeitkommunikation ermöglichen, sondern auch die Containerlogistik, Zollabwicklung und Ressourcenplanung optimieren. Systeme wie Windows Office 365 und spezialisierte Softwareplattformen wurden als zentrale Werkzeuge gesehen.

2024: Fortschritte und offene Baustellen

Positive Entwicklungen

  1. Echtzeitkommunikation und IoT: Die Hafenlogistik hat die Echtzeitkommunikation erfolgreich integriert. Mobile Endgeräte und IoT-Sensoren sind heute in Häfen wie Hamburg und Rotterdam unverzichtbar. Sie erleichtern die Verfolgung von Containerbewegungen, die Erfassung von Wetterbedingungen und die effiziente Einsatzplanung.
  2. Optimierte Containerlogistik: Das Konzept des One-Touch-Cross-Docking hat sich durchgesetzt. Fahrer übermitteln Daten vorab über mobile Apps, während KI-Systeme die Zuweisung von Containern zu Lagerflächen und Laderampen optimieren.
  3. Technologische Fortschritte: Robuste Geräte wurden weiterentwickelt. Neben IP67-Zertifizierungen bieten moderne Endgeräte 5G-Unterstützung, KI-basierte Bilderkennung und erweiterte Sensoriksysteme, die Prozesse noch effizienter gestalten. Unsere Software nutzt dabei 5G-Kommunikation über sogenanntes Provider Roaming. Das bedeutet, dass unsere SIM-Karten sich an jedes verfügbare Netz anmelden und eine stabile Verbindung zum Internet herstellen – sei es Telekom, Vodafone oder E-Plus.

Persistierende Herausforderungen

  1. Fragmentierte Softwarelandschaften: Viele Unternehmen setzen weiterhin auf proprietäre Systeme, die die Zusammenarbeit erschweren. Eine einheitliche Softwarebasis fehlt oft.
  2. Standardisierungsprobleme: Besonders kleinere Unternehmen greifen auf Standardsoftware zurück, die nicht immer optimal auf spezifische Bedürfnisse abgestimmt ist. Eine skalierbare, standardisierte Plattform bleibt ein Ziel.
  3. Limitierte Skalierung von Pilotprojekten: Vielversprechende Projekte wie das RFID-based Automotive Network (RAN) haben es nicht in den breiten Einsatz geschafft. Höhe Investitionskosten und technische Hürden verhinderten die Skalierung.

Trends 2024 und darüber hinaus

  1. Künstliche Intelligenz und Automatisierung: KI spielt eine wachsende Rolle bei der Ressourcenplanung, der Vorhersage von Engpässen und der Optimierung von Lieferketten. Autonome Kräne und Fahrzeuge sind ebenfalls auf dem Vormarsch.
  2. Nachhaltigkeit als zentrales Thema: In Zeiten des Klimawandels stehen grüne Technologien im Fokus. Elektrifizierte Kräne und Fahrzeuge sowie nachhaltige Hafeninfrastrukturen setzen neue Standards.
  3. Cybersecurity: Die Digitalisierung erhöht die Anfälligkeit für Cyberangriffe. Investitionen in sichere Netzwerke und Schutzmaßnahmen sind entscheidend.

Fazit: Fortschritte mit Luft nach oben

Die Hafenlogistik hat in den letzten zehn Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht, insbesondere durch den Einsatz mobiler Technologien und die Digitalisierung. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen bei der Standardisierung und der breiten Umsetzung innovativer Projekte. Der Fokus auf Nachhaltigkeit und Sicherheit wird die Branche in den kommenden Jahren weiter prägen.

Weiterführende Informationen

Dieser Artikel basiert auf einer Analyse des ursprünglichen Beitrags von 2014. Den damaligen Artikel finden Sie hier: Im Interview - Jens Schöberling und Carsten Schmidt - Logistik im Hafen.